Computer-Assisted Telephone Interviewing & CATI-Labor

CATI-Systeme werden bereits seit vielen Jahren von den großen Meinungsforschungsinstituten eingesetzt. In der empirischen Sozialforschung ist die computergestütze Telefonbefragungen inzwischen eine anerkannte Methode kostengünstig und effizient Daten zu erheben. Telefonische Interviews werden über eine spezielle Software in den PC eingegeben und können sofort als statistischer Datensatz (z. B. SPSS oder Excel) exportiert werden. Die Vorteile gegenüber herkömmlichen Befragungsmethoden liegen auf der Hand:

Hohe Effizienz und Kostenersparnis gegenüber klassischen Befragungsmethoden.

Befragte müssen nicht persönlich aufgesucht werden.

Neben dem Wegfall von Papier und Druckkosten entfällt die umständliche und fehleranfälligen Datenübertragung von Fragebögen.

Die schnelle Datenerfassung ermöglicht die Realisierung von großen Stichproben bei gleichzeitig hohen Ausschöpfungsquoten.
Durch ständige Supervision der Interviews kann gleichfalls ein Höchstmaß an Datenqualität gewährt werden.

Ohne die ständige Analyse gesellschaftlicher Vorgänge, egal ob in Politik, Wirtschaft oder Wissenschaft, sind weit reichende Entscheidungen nicht mehr zu treffen. Umfragen sind deshalb ein wichtiges Instrument, um soziale Prozesse zu untersuchen. Dies betrifft sowohl die Markt- und Meinungsforschung, die Sozialforschung als auch Mitarbeiter- und Kundenbefragungen. In den letzten Jahren entwickelte sich das telefonische Interview zum häufigsten genutzte Befragungsinstrument (laut ADM 44%). Die telefongestützte Datenerhebung stellt demzufolge eine sozialwissenschaftliche Schlüsselqualifikation dar. Zentrale Aufgabe des Labors ist es neben dem Forschungseinsatz, praktische Kompetenzen der Datenerhebung in Seminaren, Übungen und Projekten zu vermitteln. Nach einer Reihe erfolgreicher Praxisanwendungen verfügt das Institut bereits über einen erfahrenen Interviewerstab, mit dem auch externe Forschungsaufträge übernommen werden können.

Das Telefonlabor am Institut für Soziologie der FSU Jena verfügt über zwanzig Interviewerplätze und einen Supervisorplatz. Die Arbeitsplätze sind jeweils mit einem PC und einem Telefon mit Headset ausgestattet. Der programmierte Fragebogen wird über eine standardisierte Vorgabe auf dem Bildschirm der Interviewer präsentiert. Das im Vorhinein festgelegte Eingabeformat ermöglicht eine geringe Fehlerquote. Dazu kommt eine klare Filterführung, die den korrekten Präsentationsverlauf der Fragen sicherstellt.

Als CATI-Software wird das Programmpaket Keyingress Externer Linkverwendet. Der Fragebogen und die Stichproben werden am Supervisorplatz eingerichtet sowie Quoten, Zeitpläne und Dispositionscodes definiert. Das Programm ermöglicht eine permanente Überwachung des Samples. Neben der Anzahl der bereits durchgeführten Interviews und der Ablehnungsquote, kann auch die Interviewerproduktivität kontrolliert werden. Die Software weist jedem Interviewer einzelne Telefonnummern zu und ordnet die Datensätze der Befragten entsprechend ein. Zusätzlich kontrolliert das Programm die Terminabsprachen zwischen Befragten und Interviewern.